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Miral al-Tahawi

Das Zelt

Roman
Aus dem Arabischen von Doris Kilias
»Mit radikalen Sprachbildern bringt Miral al-Tahawi einen neuen Ton in die ägyptische Literatur.« Susanne Schanda, Berner Zeitung
 Taschenbuch
€ 9.90, FR 17.90, € [A] 10.20
Broschiert
Vergriffen. Keine Neuausgabe
UT 346
144 Seiten
ISBN 978-3-293-20346-4

 
Fatima wächst in einer Beduinenfamilie in der Wüste auf. Die älteren Schwestern sehnen den Tag der Hochzeit herbei und fürchten ihn zugleich, die Mutter verzweifelt, weil sie nur Töchter zur Welt bringt, und die tyrannische Großmutter hält alle Zügel in der Hand. Der geliebte Vater kommt und geht und bleibt doch nie.
Die Mauern des väterlichen Gehöfts lassen sich nur im Traum überwinden, das große Tor lässt sich nicht öffnen. Fatima muss sich gegen alle Widerstände ihre eigene Freiheit erschaffen, wo die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit gefährlich verschwimmen.

Stimmen

»Mit radikalen Sprachbildern bringt Miral al-Tahawi einen neuen Ton in die ägyptische Literatur. In teils halluzinierenden, teils nüchtern reportierenden Sätzen erzählt, schwankend zwischen Realität, Traum und Albtraum, ist dieser schmale Roman ein bitterer Aufschrei gegen den Zwang der Traditionen und die Macht des Schicksals. Was die Lektüre bei aller Trostlosigkeit des Erzählten dennoch faszinierend macht, sind die Wut, die Sehnsucht und die poetische Kraft, die aus dieser jungen Sprache klingen.«

Susanne Schanda, Berner Zeitung

»Die Perspektivlosigkeit und das Fehlen einer Entwicklung machen die Geschichte so bedrückend. Die poetischen Funken, die die Autorin dennoch daraus schlägt, wirken daher nur wie das Stückchen Zucker, mit dem man die bittere Medizin einnimmt. Die Menschenverachtung, die in dem rückständigen Klima gedeiht, kommt unverstellt zum Vorschein. Diese Schonungslosigkeit hat dem Buch in Ägypten schnell zu einem breiten Echo verholfen.«

Stefan Weidner, Neue Zürcher Zeitung

»Wer in eine fremde Welt eintauchen will, für den ist der Roman ›Das Zelt‹ von der ägyptischenAutorin Miral al-Tahawi genau richtig.«

Johanna Rohwer, NDR

»›Das Zelt‹ lebt von seiner Sprachkraft, von der Emotionalität seiner Sprache, aber auch von den ungekannt schönen Bildern. Die Autorin ermöglicht Einblicke in eine fremde, anziehende Welt und zeigt zugleich auf, wie modern die Literatur im Orient ist. Sehr, sehr empfehlenswert.«

Uli Rothfuss, Wochenblatt

»Ein karges Dasein in einer kargen Welt – Fatimas Fantasie blüht umso mehr, sie erfindet Geister und Geschichten, die sie aus der Wirklichkeit herausführen, aber auch eine gefährliche Distanz zu ihrer Familie schaffen. Miral al-Tahawis Roman zeichnet ein archaisches Bild vom Leben derBeduinen, ganz ohne die folkloristische Farbigkeit, die uns als Touristen so gern vorgeführt wird.«

Christiane Schwalbe, Radio Bremen, Buchtipps

»Miral al-Tahawi stellt einer Welt voller Unterdrückung die Kraft der Fantasie gegenüber. Diese beschreibt sie in poetischen Bildern, die auch in der deutschen Übersetzung nichts von ihrer Ausstrahlungskraft verloren haben. Man darf auf weitere Bücher dieser talentierten Autoringespannt sein.«

Rheinfall-Woche, Schaffhausen

»In ›Das Zelt‹ erschließt Miral al-Tahawi dem Leser eine fremde Welt, das Gehöft einer Beduinenfamilie, umgeben von der Öde der Wüste. Es ist eine kleine, enge Welt, in der sich der Blick schnell einmal in der Unendlichkeit des Himmels verliert.«

Philipp Zimmermann, Zürcher Oberländer

»Al-Tahawi zeichnet eine Welt, in der weder Veränderung noch Flucht möglich erscheinen. Formal durch Handlungsarmut und ein langsames Tempo faszinierend umgesetzt. Einebedrückende Lektüre.«

Philipp Zimmermann, Blick

»Eine bezaubernd reiche Welt, welche die Ägypterin Miral al-Tahawi, die in einer Beduinenfamilie aufgewachsen ist, uns vor Augen führt.«

Surprise

»Miral al-Tahawi bringt einfühlsam die Kinderperspektive Fatimas als Erzählerin zur Geltung, Mit einer kunstvoll poetischen Sprache evoziert sie eindringlich die erstickende Atmosphäre des Hofes, der sich niemand entziehen kann. Schön gemacht ist auch, wie Fatimas Imagination und ihre wirkliche Welt kaum merkbar ineinander fliessen. Dazu verwendet Miral al-Tahawi ausgiebigdie orale Tradition, Geschichten und Legenden, die meist Sorgen und Wünsche der Frauen spiegeln.«

www-winti-guide.ch

»Ihre Romane ›Das Zelt‹ und ›Die blaue Aubergine‹ beschäftigen sich aus einer Mischung ausWirklichkeit und Phantasie mit der Rolle und sozialen Stellung der Frau in Ägypten.«

NZZ Ticket, Zürich

»Durch die poetische Sprache lässt Miral al-Tahawi die Lesenden in die Traumwelt Fatimas eintauchen. Wirklichkeit und Fantasie verfließen mitunter gänzlich.«

LiteraturNachrichten

»Al-Tahawi ist in der orientalischen Erzähltradition zu Hause und eine interessante junge ägyptische Schriftstellerin. Zu empfehlen.«

Martina Lainer, www.rezensionen.at

»Der Rhythmus des Romans von al-Tahawi gleicht dem langsamen Takt des Lebens in der Wüste. Ihre Prosa bietet das poetische Beispiel eines strengen Realismus, die die Realität zwar vernebelt wahrnimmt, sie aber gleichzeitig detailscharf abzubilden versucht.«

Fahimeh Farsaie, Entwicklungspolitik

»Die Autorin Miral al-Tahawi erzählt in ihrem Buch ›Das Zelt‹ die Geschichte der jungen Fatima voller Einfühlungsvermögen und Fantasie, aber auch mit einer ernüchternden Grausamkeit, die erahnen lässt, wie bedrückend das Leben hinter den Mauern, umgeben von Wüste sein muss.«

Südwest-Pforzheimer Zeitung

»Al-Tahawis Erstlingsroman ist eine schnörkellose und von bedrückender Realität geprägte Schilderung der Frauenschicksale jener Beduinenfamilie. Mit ihrer lyrischen Sprache lässt al-Tahawi die Fantasie des Mädchens Wirklichkeit werden.«

Anschläge - Das feministische Magazin

»Miral al-Tahawi erzählt diese traurige Geschichte, ohne jemals in Sentimentalität zu fallen. Die Welt, die sie schildert, ist uns sehr fremd. Dass uns das Buch trotzdem ergreift, liegt an der erzählerischen Qualität der jungen Autorin und ihrer klaren poetischen Sprache. Doris Kilias als Übersetzerin ist ein Glücksgriff.«

Associated Press

»Al-Tahawi schildert Fatimas Unfreiheit so beklemmend, dass es nahe liegt, autobiografische Bezüge darin zu vermuten. Das Buch wirkt sehr niederschmetternd, trotzdem ist seine Lektüre unbedingt anzuraten.«

WOXX, ExLibris
 
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Bibliografie

Originaltitel: Al-Chiba (Kairo, 1996)
Originalsprache: Arabisch
Erstauflage: 17.8.2005
Auflage: 1