Miral al-Tahawi

Miral al-Tahawi, geboren 1968 in Sharqiyya, wuchs in einer Beduinenfamilie auf. Sie studierte Arabische Literaturwissenschaft und war Lehrbeauftragte an der Kairoer Universität. Das Zelt, 1996 erschienen, war ihr erster Roman und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Für ihren zweiten Roman, Die blaue Aubergine (1998), erhielt sie als erste Schriftstellerin den ägyptischen Förderpreis für Literatur. MIral al-Tahawi lebt in Phoenix, USA, und unterrichtet an der dortigen Universität arabische Sprache und Literatur.

Ausführliche Biografie

Miral al-Tahawi wurde 1968 in Sharqiyya im östlichen Nildelta geboren und wuchs in einer Beduinenfamilie auf. Sie studierte Arabische Literaturwissenschaft an der Universität Zaqaziq und in Kairo, wo sie auch einige Zeit Lehrbeauftragte an der Universität war. Sie promovierte über »Wüstenromane in der arabischen Literatur«. Während ihrer Studienzeit war sie in einer islamischen Bruderschaft aktiv; später distanzierte sie sich entschieden von dieser Bewegung. Sie lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Kairo und in ihrem Heimatdorf.

1995 wurde ihre erste Erzählsammlung Riem al-barari al-mostahila (»Die außergewöhnliche Steppenantilope«) von der General Egyptian Book Organization veröffentlicht. Ihr erster Roman, Al-Chiba‘ (»Das Zelt«), erschien 1996 und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

1998 erschien ihr zweiter Roman, Al-Badhingana az-zarqa (»Die blaue Aubergine«), für den sie als erste Schriftstellerin in Ägypten mit dem staatlichen Förderpreis ausgezeichnet wurde. 2002 wurde »Die blaue Aubergine« ins Englische übersetzt, im selben Jahr erschien auch die deutsche Übersetzung.

Ihr dritter Roman Naqarat al-dhibaa (»Gazellenspuren«) ist 2002 in Kairo erschienen und erhielt im selben Jahr den Preis der Kairoer Buchmesse.

Miral al-Tahawi lebt und arbeitet in den USA; sie unterrichtet arabische Sprache und Literatur an der Arizona State University in Phoenix.

Stimmen

»Es bleibt zu hoffen, dass ein europäisches Publikum die feinen Zwischentöne wahrnimmt – abseits der Klischees von der unterdrückten arabischen Frau. Denn hier wie dort exisitiert eine riesige Bandbreite weiblichen Lebens zwischen Tradition und Moderne. Ihre subjektive Wahrnehmung der eigenen Geschichte und der Tradition verarbeitet Miral al-Tahawi ungewöhnlich und kreativ.«

Petra Klein, Die Märkische, Potsdam

»Die scherzende doch Hoffnung freisetzende ›Dialektik von Aufstand und geschlechtsspezifischer Unterdrückung‹ ertönt in wunderschönem lyrischem Gewand.«

Pupille, Würzburg

»Miral al-Tahawi ist derzeit die bemerkenswerteste literarische Stimme ihres Landes. Sie schreibe aus einem ›Schuldgefühl‹ heraus und zur inneren ›Läuterung‹, sagt sie. Aber auch, dass sie schon als Kind dafür bekannt gewesen sei, Ereignisse nicht einfach so zu erzählen, wie sie sich wohl zugetragen hätten, sondern jedes Mal eine neue Variante zu ersinnen.«

Daniel Bax, Die Tageszeitung, Berlin

»Ein modernes Märchen aus 1001 Nacht. Miral al-Tahawi, Tochter einer Beduinenfamilie, überwindet die patriarchalische Tradition. Heute gilt sie als das große Talent der arabischen Literatur.«

Sabine Berking, Hannoversche Allgemeine Zeitung

»Die ägyptische Literatur erhält mit der kompromisslosen Ausdrucksweise der jungen Autorin eine neue Nuance.«

Ismail Ellen, EPD - Entwicklungspolitik

»Mit Miral al-Tahawi stellte sich in Coburg nicht nur als eine kluge Schriftstellerin voller Phantasie und Poesie vor, sondern auch als eine ausgezeichnete und sympathische Botschafterin ihres Heimatlandes und des ganzen arabischen Raumes.«

Alois Schnitzer, Coburger Tagblatt

»Es war vorprogrammiert, dass der Abend (eine Lesung beim Coburger Kunstverein) einigen Sprengstoff enthielt. Das Beharren des Publikums, den Begriff ›normal‹ nur auf die kulturellen Standards des Westens anzuwenden, lockte al-Tahawi aus der Reserve. Lernen konnte man sehr viel, zum Beispiel dass eine Auseinandersetzung mit dem Denken der islamischen Welt Not tut. Aber auch, dass ein Abend dafür nicht ausreicht.«

Martin Droschke, Neue Presse Coburg

»Miral al-Tahawi ist ein Shootingstar.«

Wochenzeitung WoZ, Zürich

Dokumente

Miral al-Tahawi: Die Wüste jenseits der Wüste 
Eine Topografie beduinischen Erzählens
Miral al-Tahawi: Schreiben als Autobiografie der Seele 
Oder: Ist Schreiben eine angemessene Alternative zur Verzweiflung?
»… dass ich ständig Geschichten erfunden habe.« 
Aus einem Interview mit Miral al-Tahawi

Miral al-Tahawi besuchen

    Werke von Miral al-Tahawi

    Cover
    »Die ganze Geschichte lag vor mir, und ich bin ihren Spuren gefolgt – wie eine unruhige Gazellenmutter, von deren Kindern sich am Boden nur noch schwache Spuren finden und die am Himmel als Sterne funkeln.« Miral al-Tahawi
    Cover
    »Diese Geschichte einer umgekehrten Bekehrung hat gesellschaftliche Sprengkraft.« Stefan Weidner, Neue Zürcher Zeitung
    Cover
    »Ein verstörendes und beglückendes Stück Literatur.« Egypt Insight Magazine