Den Kindern hält man die Augen zu, wenn der alte Kapitän Celestino vorbeigeht. Seine Seele soll er verkauft haben, und des Nachts tanze er mit dem Teufel. Geschichten von Grausamkeit ranken durch das Dorf, kriechen bis an die blinden Fenster von Celestinos Haus. Während die Dörfler urteilen und der Pfarrer den Kapitän zur Beichte drängt, weiß nur Celestino selbst um seine wahren Untaten.
Der verwilderte Garten wird ihm zum einzigen Vertrauten. Celestino treibt Pilze, Wurzeln und Schlingen zurück, tränkt den Boden mit Wasser und Hingabe, zieht nach Fantasie duftende Nelken, bis das Leben unter seinen Händen zurückkehrt. Doch die Bilder in seinem Kopf vermögen die Blüten nicht zu verdecken.
In leuchtenden Farben zeichnet Almeida eine von Schuld und Erinnerung umgetriebene Gestalt.
»Ein schmaler Roman, üppig wie ein Paradiesgarten, über Dasein, Erinnerung und Verschwinden.«
»Der Garten und seine pflanzlichen Bewohner werden hier zu einer poetischen Orgie. Die üppig wuchernde und duftende Natur strömt aus allen Seiten des schmalen Büchleins. Pereira de Almeida ist eine wunderbare Allegorie gelungen, verzaubernd, eine Allegorie vom prallen blühenden Leben und dem Tod, dem gewaltsamen wie auch dem friedlichen. Ich kann nur sagen und schreiben: dieses kleine Juwel lesen, lesen, lesen. Sich verzaubern lassen.«
»Almeidas Satzgebilde nur geschliffen zu nennen, wäre eine maßlose Untertreibung. Sie funkeln, sie leuchten von innen, sind gesättigt mit Poesie, Melancholie und angereichert mit wohl dosierten Metaphern. In ihre Sprache kann man sich nur verlieben. Die Übersetzung von Barbara Mesquita strahlt im Deutschen mit einer Opulenz und Sprachgewalt, die mich Staunen macht. Ein magisches Wortkunstwerk.«
»Es ist große Kunst, mit welcher Zärtlichkeit Djaimilia Pereira de Almeida ihren Helden, den alten Celestino, zeichnet. Ein dichter, fantasievoller Roman mit fiebrigen Bildern, die kein Film je bieten könnte. Ein Roman, den man schwer vergessen wird.«
»Almeida erweckt den alten Kapitän zum Leben, wie er heimkehrt und den Garten als Lebenssinn entdeckt. Wer dazu bereit ist, wird eine Sprache genießen, die außergewöhnlich ist. Almeida müsste in der Position einer Anklägerin sein, aber sie interveniert nicht, sondern lässt ihre Leserinnen und Leser selber Schlüsse ziehen.«
»In Almeidas preisgekröntem Roman geht es um Gut und Böse, die Natur und Moral. Mit einer interessanten Hauptfigur, deren Schuld- und Reuegefühle im Ungewissen bleiben. Stimmungsvoll, wort- und bildgewaltig und kongenial übersetzt.«
»Der Reichtum der Sprache von Almeida liegt in ihrer Einfachheit, aus den kleinen Momenten im Leben des gärtnernden Celestino macht sie außergewöhnliche. Eindrucksvoll hat Barbara Mesquita, eine Expertin für die Literatur des lusofonen Afrika, das ins Deutsche übertragen.«
»Im Auge der Pflanzen ist ein vielschichtiger Roman. Es geht um die Untaten der Kolonialzeit, die langsam und nur andeutungsweise preisgegeben werden. So langsam, wie die Verdrängung des Kapitäns bröcklig wird. Und es geht um das Sterben eines Mannes, der sich immer für stark und unabhängig hielt, und dessen Grausamkeit doch gerade davon angestachelt wurde, dass er sich in der fremden Natur verunsichert fühlte.«
»Diesen Text muss man bewusst genießen. Sich die Sätze auf der Zunge zergehen lassen, die Bilder riechen, die den Seiten entschweben und uns weit fort tragen. Fast schwindlig wird einem inmitten der Schönheit der Worte, der Klänge. Eine berauschende Lektüre.«
Ein lärmender Nachbar kann dich zur Verzweiflung treiben, bis du die Kontrolle verlierst. Ein Roman über das Monster in jedem von uns.
»Die Geschichten hinter den Schlagzeilen. Der Aufschrei einer Frau für alle anderen. Ein aufwühlender, anklagender und gerade deswegen ein dringlicher Roman.« Jornal do Brasil