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Assia Djebar

Weit ist mein Gefängnis

Roman
Aus dem Französischen von Hans Thill
»An alle meine Wände heftete ich die Skizzen zu meinem Roman, und zur gleichen Zeit zerbarst mein Land. Und so habe ich auf meine Weise das Land wieder auferstehen lassen.« Assia Djebar
 Hardcover
€ 18.80, FR 32.40, € [A] 19.40
Broschiert
In anderer Ausgabe lieferbar
384 Seiten
ISBN 978-3-293-00242-5

 
Im Reich der Frauen, in der intimen Atmosphäre eines Dampfbads, unter den liebenswürdigen, aber auch neidischen Blicken hört ein junges Mädchen das Wort »Feind«. Denn sobald sich das Gespräch der Frauen um den Ehemann dreht, ist von ihm, dem »Feind«, die Rede. Seit Jahrhunderten wird dieses Wort überliefert, denn »er« ist verantwortlich für die Verzweiflung unter den Frauen. Es ist diese Verzweiflung, die auch der Erzählerin droht: 37 Jahre alt, verheiratet, Intellektuelle, wohnt in Algier und ist in Liebe zu einem viel jüngeren Berber entflammt. Schuldgefühle, unerlaubte Geständnisse und die Angst vor der Entdeckung lasten auf ihr. Nur schreibend kann sie sich von dieser Leidenschaft befreien.

Stimmen

»Was Djebar in der persönlichen wie der historischen Geschichtsschreibung leistet, das ist nichts anderes als die Umdrehung des Blicks; der Blick, mit dem die Welt gesehen wird, kommt aus jenem schmalen Sehschlitz, auf den der Schleier das Sehfeld der Frauen verengt hat.«

Karl-Markus Gauß, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Assia Djebars neuem Roman fehlt alles Konstruierte. Sie überzeugt darin durch ihre packende Schreibweise und bestätigt sich tatsächlich als eine der großen Autorinnen gegenwärtiger Literatur.«

Heinz Hug, Neue Zürcher Zeitung

»Diese für Algerien hochaktuelle Auseinandersetzung mag das westliche Publikum weniger berühren als die spannende Liebesgeschichte. Das Verhältnis zur Geschichte signalisiert indes die tiefe Spaltung zwischen den kulturellen Hemisphären der einstweiligen Sieger der Geschichte und denjenigen, die sich nicht endgültig als besiegt erklären wollen.«

Sabine Kebir, die tageszeitung

»Sie ist die größte Gegenwartsautorin des Maghreb. Jedes neue Buch der Algerierin Assia Djebar ist ein Ereignis.«

Christoph Kuhn, Tages-Anzeiger

»Auch ihr neues Buch ist eine lohnende Lektüre. Der Kampf der algerischen Frauen ist längst nicht zu Ende, und Djebars Wortgewalt bringt den Leser immer wieder dazu, sich für diesen Kampf zu interessieren. Wie Isma in ›Weit ist mein Gefägnis‹ kann sich Djebar nur schreibend befreien.«

Katajun Amirpur, Süddeutsche Zeitung

»Eine Spiegelkonstruktion, in der jede Welt die Tür für die vorhergehende öffnet.«

L'événement du Jeudi

»Ihr letzter Roman ist wie eine Polyphonie, der neben einer Reflexion über die Schrift auch den Frauen ihre Stimme wiedergibt.«

Le Monde

»Akribisch genau die Gefühle analysierend und atmosphärisch leicht beschreibt sie die Entwicklung der Liebesbeziehung, aber immer vor dem Hintergrund der islamischen Erziehung und der Stellung der Frau in der arabischen Welt.«

Rosmarie Busch, Vincenzo aktuell

»›Weit ist mein Gefängnis‹ – wieder ein ausgreifendes Fresko, auf dem die Lebensläufe Einzelner, die Schicksale von Familien, Stämmen, Völkern hervortreten und wieder verschwinden, als sei die Komplexität der Realität nur in Fragmenten zu haben.«

Renate Wiggershaus, Saarländischer Rundfunk
 
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Porträt
(Übersetzung)

Andere Werke von Assia Djebar

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»Dies ist eines von Djebars bewegendsten Büchern. Man muss es wieder und wieder lesen, lange hallt es nach.« Le Monde
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»Diese außergewöhnliche und tragische Geschichte ist einer von Djebars schönsten Romanen. Mit dem ihr eigenen Talent beschreibt sie Zoulikha als Mutter, Geliebte, Freundin und Kämpferin. Ein Roman von ungeheurer Intensität.« Liberté, Algier
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»Ob sie jung sind oder alt, zur Arbeit oder in die Schule gehen, ins Krankenhaus oder ins Büro oder zum Markt - sie gehen mit einem Stein auf dem Herzen.« Assia Djebars jüngstes Werk wendet sich wieder Algerien zu und den Brücken, die durch die Lebensgeschichten zwischen Europa und Nordafrika geschlagen werden.
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»Kein Zweifel: der Erstling einer großen Autorin.« Stefanie Christmann, Freitag
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»Ungestüm kommt er daher, dieser frühe Roman von Assia Djebar.«
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Weiss ist die Farbe der Städte Algeriens, der traditionellen Tücher, die Farbe der Trauer und der Erinnerung.
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»Dieses Buch ist mehr als die Korrektur einer über Jahrhunderte verzerrten Tradition. Es ist auch die Rehabilitierung der islamischen Frau und ihrer Geschichte.« Ticket, Basel
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»Ein Lesegenuss ersten Ranges. Die Sprache tanzt. Bilder, die atmen. Stimmen und Gesänge, Schreie und Flüstern, Murmeln und Stammeln.« Badische Zeitung

Andere Werke von Hans Thill

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»Ich möchte vor der eigenen Tür kehren.« Abdelwahab Meddeb
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Weiss ist die Farbe der Städte Algeriens, der traditionellen Tücher, die Farbe der Trauer und der Erinnerung.
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»Dieses Buch ist mehr als die Korrektur einer über Jahrhunderte verzerrten Tradition. Es ist auch die Rehabilitierung der islamischen Frau und ihrer Geschichte.« Ticket, Basel

Bibliografie

Originaltitel: Vaste est la prison (1995)
Originalsprache: Französisch
Erstauflage: 10.8.1997
Auflage: 2