Wladimir Arsenjew

Wladimir Arsenjew (1872–1930) war Naturwissenschaftler und Offizier der zaristischen Armee und bereiste mehrmals das Gebiet zwischen dem Ussuri und dem Stillen Ozean. Während seiner zahlreichen Expeditionen, bei denen er sich als Geologe, Zoologe, Botaniker, Topograf, Ethnologe und Sprachforscher betätigte, trug er immenses wissenschaftliches Material zusammen. Er verfasste über sechzig Werke über den Fernen Osten Russlands.

Ausführliche Biografie

Wladimir Klawdijewitsch Arsenjew wurde am 10. September 1872 in St. Petersburg geboren. Er erhielt eine militärische Ausbildung an der dortigen Infanterie-Kadettenschule, wo er sich schon bald für den Fernen Osten zu begeistern begann. Zunächst betrieb er wissenschaftliche Studien an Außenposten in Russland und Polen, bis es ihm gelang, 1900 nach Wladiwostok versetzt zu werden; schließlich ließ er sich in Chabarowsk nieder.

Als Offizier der zaristischen Armee unternahm er zwischen 1902 bis zu seinem Tod 1930 zwölf große Expeditionen in das unerforschte Gebiet zwischen dem Ussuri und dem Stillen Ozean. Auf diesen und zahlreichen kürzen Expeditionen, bei denen er sich als Geologe, Zoologe, Botaniker, Topograf, Ethnologe und Sprachforscher betätigte, trug er immenses wissenschaftliches Material zusammen. Er verfasste über sechzig Werke über den Fernen Osten Russlands. Ihm war wohl schon bewusst, dass er eine Welt erforschte, die dem Untergang geweiht war: Die 1897 eröffnete Strecke der Transsibirischen Eisenbahn nach Wladiwostok, die die Erforschung überhaupt erst möglich machte, veränderte diese Region für immer.

Auf seinen Expeditionen arbeitete Arsenjew mit verschiedenen einheimischen Führern zusammen. Dersu Usala, dem er 1902 begegnete, begleitete ihn zwischen 1906 und 1908. Das Gebiet war nach dem Russisch-Japanischen Krieg u.a. von den Japanern besetzt und wurde nach den Wirren des Ersten Weltkriegs 1922 Teil der Sowjetunion. Arsenjew konnte zunächst seine Forschungen fortführen, was ziemlich ungewöhnlich war für einen ehemaligen zaristischen Offizier. Doch als er 1930 starb, war der Haftbefehl gegen ihn schon ausgestellt. Seine Frau wurde 1938 als »japanische Spionin« erschossen, Arsenjews umfangreiche Archive wurden geplündert.

In den Vierzigerjahren folgte die Rehabilitation, und seit der Wiederveröffentlichung seines Berichts über die Expeditionen mit Dersu Usala 1949 ist er zu einem Klassiker geworden.

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    »Dieser Klassiker wird sowohl Arsenjew wie auch Dersu Usala in unseren Herzen lebendig erhalten.« Yale Review